Kampnagel am Kroonhorst

Geschrieben von Lucas Röseler
Kategorie:

Unsere Sporthalle als Theaterbühne

In der Schule Kroonhorst verbringen unsere Kinder einen großen Teil ihres jungen Lebens.

Der eigene Klassenraum und der Schulhof für alle, die gemeinsame Kantine sowie die beliebte Sporthalle bilden oft eine "zweite Heimat" für die knapp 300 Mädchen und Jungen. Aus diesem Grund ist es für unsere Schüler immer ein sehr besonderer Moment, sobald sie selbst in die Rolle der Gastgeber schlüpfen und neue Besucher in ihrem zeitweiligen Zuhause empfangen dürfen.

Heute, kurz vor Beginn der Maiferien, hieß es "Herzlich Willkommen am Kroonhorst" - begrüßen durften wir eine internationale Gruppe von Künstlern der Kulturfabrik Kampnagel aus dem Stadtteil Winterhude. Im Rahmen eines dreitägigen Festivals veranstaltete das Team vom "K3 - Zentrum für Choreographie" mehrere so genannte Pop- Up Features. Die mobilen Produktionen mit einer Mischung aus Tanz, Akrobatik und Theater suchten dabei den Weg hin zum Publikum und folgten dafür sehr erfreulich der Einladung unserer drei ersten Klassen an den Kroonhorst.

Die große Sporthalle wurde vorab als passende Location ausgewählt und kurzerhand zum Showroom umgestaltet. Neonfarbenes Tape markierte die Bühne, über kabellose Musikboxen wurde der Sound abgespielt und die Weichbodenmatten aus dem Geräteraum dienten als Bestuhlung.

Das Ensemble, bestehend aus drei in hautengen grünen Ganzkörperanzügen und langen roten Strümpfen gekleideten Darstellern, erwartete die Schüler bereits in Position. Die Kinder und begleitenden Erwachsenen nahmen gespannt ihre Plätze ein, das Stück mit dem Titel "Prisma" konnte beginnen.

Schnell bemerkten wir, dass uns eine sehr besondere Darbietung erwarten würde.

Die Künstler verzichteten durchweg auf gesprochene Dialoge. Eher schafften sie es, ausschließlich durch vielfältige Bewegungen und wechselnde Körperhaltungen die Szenerie fortlaufend zu ändern ohne dabei eine konkrete, greifbare Situation zu kreieren. So war es jedem einzelnen Kind und seiner Fantasie überlassen, was es in dem jeweiligen Szenenbild erkannte. Langsame, ruhige Passagen wechselten sich mit kraftvollen und intensiven Elementen ab. Zudem agierten die Darsteller gemeinsam im unmittelbaren Zusammenspiel oder scheinbar unabhängig voneinander, so dass der Fokus des Publikums immer neu gesetzt wurde. Untermalt wurde die Vorstellung von Geräuschsequenzen und atmosphärebildender Musik.

Zuweilen verließen die Künstler ihre Bühne und suchten die Nähe und Interaktion zu den Zuschauern. Im großen Schlussakt wurden die Kinder direkt in das Schauspiel eingebunden und durch sanfte Gestikulation aufgefordert, mit den Protagonisten eine lange Schlange zu bilden und sich feiernd durch die Halle zu bewegen. Unter großem Applaus endete das Stück nach vierzig kurzweiligen Minuten.

Im Anschluss kamen Künstler und Kinder in einem großen Sitzkreis zusammen.

Hier stellte sich das Team auf Englisch vor - die Künstler stammten aus Israel und Südkorea - und die Schüler berichteten, was sie wahrgenommen hatten. Spinne, Qualle, Hund sowie Schmetterling waren nur einige der genannten Wesen, die auf das herrlich große Vorstellungsvermögen unserer Kinder schließen lassen.

"Es war total toll!", berichtete eine Schülerin gegenüber der Protagonistin, die das Feedback nur am strahlenden Gesicht ablesen konnte. Manchmal braucht es eben keine gemeinsame Sprache, um sich zu verstehen.

Herzlichen Dank an das Team vom K3 und seinen Künstlern für die wunderbare Produktion und die vielen großen Kinderaugen!


 

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.